Sexuelle Funktionsstörungen II
Der Sexologe: Die erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen, bzw. für den Geschlechtsverkehr ausreichend aufrechtzuerhalten.
Eine erektile Dysfunktion (ED) liegt vor, wenn
• Nie eine Erektion entsteht
• wiederholt kurzfristig eine Erektion erreicht wird, deren Dauer für die Andauer des Geschlechtsverkehrs jedoch nicht ausreicht
• effektive Erektionen nur sehr unzuverlässig erreicht werden
Eine primäre ED liegt vor, wenn der Mann nie in der Lage war, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten.
Eine sekundäre ED liegt vor, wenn der Mann zuvor in der Lage war, Erektionen zu bekommen und zu erhalten. Sekundäre ED ist viel häufiger als eine primäre ED.
Gelegentliche Erektionsprobleme sind normal und ist nicht zwingend eine erektile Dysfunktion.
Nahezu die Hälfte der Männer über 65 und manche Männer über 80 können gewöhnlich Erektionen haben, die für eine Penetration ausreichen.
Der Erregungsreflex ist beim Menschen angeboren und kann nicht willentlich ausgelöst werden, die Quelle löst den Reflex aus so z.B. Berührungen, innere und äussere Bilder, Fantasien, Intensive Emotionen, Töne wie z.B. Stöhnen, Gerüche- Düfte unterschiedlicher Art, Erfahrung und Geschmäcke. Morgendliche oder nächtliche Erektionen können auch ohne Erregungsquellen auftreten und haben mit einer gesunden Durchblutung des Penis zu tun.
Jeder Mann hat eine Individuelle Beziehung zu seinem Penis. Diese ist persönlich, intim und von Erlebnissen geprägt. Sie entwickelt sich ein Leben lang weiter.
Die erektile Dysfunktion ist eine Potenz Problematik und kann verschieden Ursachen haben. Ein zu niedriger Testosteronspiegel führt meist zu vermindertem Sexualtrieb und nur bedingt zu einer erektilen Dysfunktion.
Die meisten Fälle von ED werden durch Anomalien in den Blutgefäßen oder Nerven im Penis verursacht. Weitere mögliche Ursachen sind u. a. Hormonstörungen, strukturelle Störungen des Penis, die Anwendung bestimmter Medikamente und psychische Probleme Die Behandlung erfolgt je nach Ursache. Sexualtherapie unterstützt auch körperliche Ursachen einer ED und ist vielversprechend.
Die Bestimmung des Testosteronspiegel bei einem Urologen ist sinnvoll und soll zur Gesamtbeurteilung der Situation mit einbezogen werden. Behandlungen durch geeignete Medikamente werden durch den Urologen verordnet und kontrolliert.
Potenzmittel können in der Schweiz nach einem obligatorischen Beratungsgespräch auch von einem Apotheker*einer Apothekerin in einer Apotheke bezogen werden. In diesem Fall benötigt man kein Rezept eines Arztes*einer Ärztin.
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